Rudolf Haid

Interview Frühjahr 2016

Alter: 58

Bei der Bäckerei Brunner seit: Oktober 2005

 

Brunner Bäcker:
Erzählen Sie bitte etwas über sich.

Rudolf Haid:
Ich bin Rudi Haid, seit über 30 Jahren glücklich verheiratet und ich habe 4 Kinder. Ich bin ausgebildeter Berufskraftfahrer und habe damals den 2-er Führerschein gemacht. Das bedeutet heute, dass ich alle Größen aller Fahrzeuge führen darf! Also vom Sprinter bis zum Beispiel einem 40-Tonner!

Brunner Bäcker:
Wie sind Sie zum Brunner Bäcker gekommen?

Rudolf Haid:
Ich bin eigentlich gelernter Kürschner. Meine Kürschner-Lehre habe in hier in Weiden absolviert. Leider fielen nach und nach die Arbeitsplätze für Kürschner weg. Daher habe ich mich später entschlossen, mich als Berufskraftfahrer ausbilden zu lassen. Zunächst fand ich nach der Ausbildung eine sehr abwechslungsreiche Tätigkeit als Gastronomie-Fahrer für Getränke, die mir viel Spaß bereitete, obwohl es eine recht schwere Arbeit war. Nach einem mehrfachen Bruch in meiner Hand konnte ich jedoch diese Tätigkeit nicht mehr ausführen. Genau zu dieser Zeit erfuhr ich aus der Zeitung, dass der Brunner Bäcker eine Stelle als Fahrer frei hätte. Ich bewarb mich, hatte ein kurzes Bewerbungsgespräch und wurde prompt eingestellt. Was mir dann besonders gut gefiel, war die Aussage meines direkten Vorgesetzten, gleich am Ende der Probezeit: „Rudi, wenn Deine Leistung so bleibt, kannst Du bei uns Deine Rente erleben!“ Das ist doch was! Das habe ich jetzt auch vor.

Brunner Bäcker:
Beschreiben Sie kurz einen normalen Arbeitstag.

Rudolf Haid:
In der Regel fangen wir um 3:30 Uhr an. Ich bin Springer. Das heißt, ich fahre oft jeden Tag einen anderen LKW. Daher muss ich als erstes, wenn ich zur Arbeit komme, meine Fahrerkarte im LKW einlegen. Dann wird mit dem LKW an der Laderampe angedockt. Die Backwaren stehen dann schon in der Verteilung bereit und der LKW wird geladen. Natürlich „gespiegelt“. Das heißt, die Ware des zuerst anzufahrenden Ladens steht vorne und der letzte hinten. Jeder hat da so sein eigenes, gut funktionierendes, System. Gegen 4:15 Uhr fahren wir die erste Tour. Der Reihe nach werden alle Läden angefahren. Vollgut wird abgeladen und Leergut wird mitgenommen. Nach dem letzten Laden fahren wir wieder in die Bäckerei und an der Retourerampe wird das Leergut und die Retoure abgeladen. Daraufhin wird an der Laderampe wieder angedockt und die zweite Lieferung aufgeladen. Fast alle unsere Filialen werden mindestens zwei Mal pro Tag beliefert. Bei der zweiten Lieferung werden nun auch die zu kühlenden Konditoreiprodukte mitgenommen. Hierfür wird ein „Kühlschrank“ auf den LKW geladen um die Kühlkette einzuhalten. Jede unserer Bäckereien wird nun erneut angefahren, Retoure ist dann keine mehr dort, dafür jedoch Leergut, das wir wieder nach Weiden mitnehmen.

Wenn dann alles im Betrieb abgeladen wurde, wird der LKW gereinigt und zurückgestellt. Die Fahrerkarte wird entnommen und dann bin ich fertig.

Brunner Bäcker:
Wenn Sie Springer sind, und alle Filialen anfahren müssen, kennen Sie sich sicher ganz gut auf den Straßen aus, oder? Schließlich liegen unsere Filialen im Umkreis von 100 km um Weiden und Sie kennen sicher auch Alternativ-Routen!

Rudolf Haid:
Ja, natürlich. Gerade zum Beispiel in Regensburg… Da kennt man sicher einige andere Wege zu unseren Filialen, sonst steht man auf der Autobahn und kommt nicht mehr weiter.

Als ich als Fahrer angelernt wurde, gab es noch kein Navi. Ich habe gelernt, mich mit einer Landkarte zurechtzufinden. Deshalb kenne ich mich auch gut im Brunner Bäcker-Gebiet aus.

Brunner Bäcker:
Was unterscheidet für Sie persönlich den Brunner Bäcker von unseren Mitbewerbern?

Rudolf Haid:
Das kann ich nicht beurteilen, weil ich nur unsere Sachen kaufe. Deshalb kenne ich auch keine anderen Bäcker.

Brunner Bäcker:
Was schätzen Sie besonders an Ihrer Arbeit?

Rudolf Haid:
Meine Kolleginnen und Kollegen und unser Betriebsklima. Wir haben wirklich ein super Betriebsklima! Wenn man bedenkt, wie viele Nationalitäten in der Verteilung und in der Retoure-Annahme arbeiten und wir kommen so gut miteinander aus und haben alle zusammen wirklich viel Spaß bei der Arbeit. Freilich gibt’s manchmal kleinen Knatsch, aber das ist doch überall so.

Oder: Wenn ich mal nach langer Zeit zum Beispiel wieder auf die Tour nach Bayreuth fahre, freuen sich gleich die Mädels dort und man wird begrüßt und so…

Außerdem habe ich echt gute Vorgesetzte, die offen und auch jederzeit ansprechbar sind. Die gemeinsamen Aktionen, z.B. das Bowling bei dem auch der Chef mitgekegelt hat. Leider bin ich zu unserem diesjährigen Familienfest nicht da, schade.

Brunner Bäcker:
Was erhoffen Sie sich beruflich weiterhin?

Rudolf Haid:
Gesund bleiben und tatsächlich meine Rente beim Brunner Bäcker erleben. Ich kann mir nicht vorstellen, ruhig zuhause sitzen zu bleiben. Zwei Wochen Urlaub machen mir in der zweiten Woche schon Probleme. Daher würde ich als Rentner vielleicht sonntags noch einige Läden beliefern, wenn es gesundheitlich passt. Ich bin nämlich kein ruhiger Typ, weil ich es mein ganzes Leben lang gewohnt bin zu arbeiten. Meine Frau und ich – wir brauchen immer was zu tun!