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Tafel Pegnitz

Immer wieder werden wir von Kunden gefragt, was mit unseren Backwaren geschieht, die am Abend im Laden übrig sind. Ein Weg der übrig gebliebenen Backwaren führt zu wohltätigen Einrichtungen, wie zum Beispiel der Organisation „Die Tafeln“. Dort werden „überschüssige“, aber qualitativ einwandfreie Lebensmittel eingesammelt und an Bedürftige weitergegeben.

Am 10. Dezember, dem Freitag vor dem dritten Advent 2010, hatte der Brunner Bäcker Gelegenheit, einmal hinter die Kulissen der Tafel in Pegnitz zu schauen.
 

Viel Herzlichkeit, Freundlichkeit und Betriebsamkeit empfängt uns, als wir zu unserem Besuch die Räume der Tafel in Pegnitz betreten.
 

In einer ehemaligen, ca. 50 Quadratmeter großen Pfarrwohnung gleich neben der Marienkirche in der Stadtmitte, haben rund 50 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer die Tafel in Pegnitz eingerichtet.
 

Sieben Frauen bereiten zu diesem Zeitpunkt alles für die Öffnung der Pegnitzer Tafel vor, welche am selben Tag stattfindet. Im Vorbereitungsraum werden Salami-Ringe portioniert und einzeln verpackt, im Raum mit dem Obst- und Gemüseregal werden gerade angelieferte, gespendete Laugenstangen geprüft und in die Fächer sortiert. Im Trockenraum wird etwas, für diese Art von Lebensmittel-Markt ganz Seltenes, neben Mischbrot und Körnerbrot geschlichtet: Lebkuchen und Pfefferkuchen, reserviert für die Kinder in der Vorweihnachtszeit.
 

65 Kinder sind derzeit bezugsberechtigt. Das heißt, sie gehören zu den Familien, die über einen Ausweis verfügen, der bestätigt, dass die Familie so wenig Einkommen hat, dass sie auf diese Lebensmittelspenden angewiesen ist. Aktuell sind 244 Ausweise im Raum Pegnitz (Stadt Pegnitz, Plech, Betzenstein, Pottenstein und Schnabelwaid) verteilt, mit denen in der Tafel Pegnitz Lebensmittel bezogen werden dürfen. Auf einem Ausweis können aber auch mehrere Personen aufgeführt sein. So rechnet Frau Münch, eine der zuständigen ehrenamtlichen Betreiberinnen mit ca. 300 Personen, die im Augenblick bezugsberechtigt sind.
 

In vier „Schichten“ schlängeln sich die Menschen durch die engen Räume. Zunächst wird für sie eine Gebühr von 1,50€ fällig. Den „Einkaufsablauf“ stellen wir uns vor wie in einem Tante-Emma-Laden: 

Sieben Frauen verteilen auf Nachfrage die Lebensmittel an den Theken und Regalen. Möchte man Obst, wird man gefragt, ob es Äpfel oder Bananen sein sollen. Das persönliche Aushändigen und das Vorportionieren der Waren haben den Vorteil, dass auch der letzten Gruppe noch weitgehend alles zur Verfügung steht.
 

Die Pegnitzer Tafel existiert seit fünf Jahren. Einige Menschen kommen schon seit dem, Woche für Woche, um auf diese Weise mit ihrer Familie und deren knappen Budget über die Runden zu kommen. Frau Münch und die anderen fleißigen Helferinnen erzählen uns von der Scheu, die viele Leute haben, zu ihnen zu kommen. Gerade ältere Menschen mit wenig Rente stellen sich nicht gerne in die Warteschlange vor der Türe. „Viel liebevolles Entgegenkommen hilft manchmal“, wird uns erklärt. Und dann wird stolz hinzugefügt: „Sogar Konzertkarten dürfen wir manchmal anbieten, zum Beispiel für unsere Kirchenkonzerte, denn der Mensch lebt nicht vom Brot allein.“
 

Die Pegnitzer halten Kontakt zu der Bayreuther Tafel und dem Archeladen in Auerbach, die ebenfalls vom Brunner Bäcker unterstützt werden. So werden Übermengen und Engpässe ausgeglichen.
 

Die Pegnitzer Tafel wird gefördert von rund 150 Mitgliedern, drei Kirchengemeinden, der Stadt Pegnitz und gelegentlichen Geldspenden. Auf Geld ist nicht zu verzichten, da der LKW und das Kühlfahrzeug bezahlt und gewartet werden müssen und die zahlreichen Hygienerichtlinien eingehalten werden müssen.
 

Als wir an diesem Vormittag die Pegnitzer Tafel verlassen, wird gerade gutes Brunner Bäcker Brot vom Vortag aus dem LKW in den Laden getragen.
 

Wir bedanken uns recht herzlich bei den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für dieses Engagement und für die freundlichen Auskünfte bei Frau Müch, Frau Sigl und Frau Weidel. Der Brunner Bäcker freut sich, Sie bei Ihrer Arbeit unterstützen zu können.
 

Petra Zimmert, Verkaufsleitung des Brunner Bäcker